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Rezension: Mann von Stein: Monolog des Dritten im Bunde (Taschenbuch)

"Mann von Stein- Monolog des Dritten im Bunde" von Klaus Tudyka habe ich mit großem Interesse gelesen, weil hier ein berühmter Gehörnter zu Wort kommt. Gehörnt ist meines Erachtens nicht nur der Gatte, dessen Angetraute mit einem anderen Mann den Beischlaf vollzieht, sondern auch jener, dessen Frau, wie Charlotte eine platonische Liebesbeziehung mit einem anderen Adam lebt. Gehörntsein ist keine Schwäche, wie das Beispiel Mann von Stein zeigt.

Charlottes Ehemann ist sich nicht sicher, ob seine Frau mit Goethe eine intensive sexuelle Beziehung pflegte oder auch nicht. Tatsache ist, dass sie sieben ehelichen Kindern das Leben geschenkt hatte, bevor sie Goethe kennenlernte. Charlotte war also Sexualität nicht fremd.

Trotz der Kinder war die Adelige eine schlanke, aparte Frau als der um 7 Jahre jüngere Goethe an den Weimarer Hof kam. Von Stein kommt zum Ergebnis, dass Goethe seine Charlotte als Liebesobjekt erwählte, um vor den vielen junge Mädchen, die ihn als Ehemann einfangen wollten, Ruhe zu haben.

Wie dem auch sei, fortan schmachtete Goethe Charlotte an. Jeder in Weimar wusste um das Glück der Turteltauben. Wie intensiv es war, zeigt sich in den Gedichten, die Goethe Charlotte schrieb. Dass Charlotte ihre Briefe nach der Trennung von Goethe nach dessen Italienreise vernichtet hat, lässt die Vermutung aufkommen, dass dort die wahre Intensität der Beziehung dokumentiert war und von Stein für immer als den faktisch Gehörnten in der Männernachwelt bloßgestellt hätte.

Stein ist im Monolog froh, dass die Beziehung zwischen Charlotte und Goethe nach der Italienreise ein Ende fand. Bei allem hat er seine Gemahlin nicht aufgehört zu lieben und zeigt sogar Verständnis für die beiden, die möglicherweise karmisch miteinander verbunden waren.

Empfehlenswert.

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