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Rezension: Amsterdam und zurück: Roman (Gebundene Ausgabe)

In ihrem Erstlingswerk "Amsterdam und zurück" wird unverkennbar deutlich, dass die Autorin Marente de Moor einige Jahre ihres Lebens in Russland, genauer gesagt in St. Petersburg verbracht hat.

Sie arbeitete dort als Zeitungskorrespondentin und hat dadurch einen tieferen Einblick in das russische Seelenleben und auch die Lebensgewohnheiten dieses Volkes erhalten.

In ihrem Roman gelingt es ihr die Momente einzufangen, die die russische Seele so einzigartig macht.

Nachdem die Sowjetunion untergegangen war und die Menschen nicht mehr in dieses kommunistische System eingepfercht wurden, hatten viele, die schon früher mit diesem Unterdrückungsstaat Probleme hatten, den unbedingten Wunsch ins europäische Ausland überzusiedeln.

Eine der bevorzugten Städte Westeuropas war Amsterdam, die Hauptstadt der Niederlande. Von ihr ging der Ruf aus, besonders liberal zu sein und man weiß ja auch aus der Geschichte, dass Zar Peter der Große sich viele Ideen für die Erneuerung seines russischen Reiches aus den Niederlanden geholt hatte.

Witali Kirillow, ein junger Russe beging einen verhängnisvollen Fehler, als er als Offizier an der sowjetisch-finnischen Grenze stationiert war. Er hatte einen Armeeangehörigen, der über die Grenze nach Finnland flüchtete, nicht an diesem Vorhaben gehindert.

Seine sofortige Degradierung nebst Verbannung nach Sibirien war die Folge. Nachdem er seine Strafverbannung verbüßt und ihn die Armee entlassen hatte, gab es für ihn nur noch eine Konsequenz, den Zug von Moskau nach Amsterdam zu besteigen.

Hier taucht er in eine Welt der russischen Immigranten ein, meist ohne gültige Aufenthaltserlaubnis, jedoch zutiefst verwurzelt in den Gebräuchen und Seelenspiegelungen der russischen Heimat. Viele Monate hat er sich in Amsterdam durchgeschlagen, aber in seinen Träumen wird er von dem Bild des flüchtenden Soldaten immer wieder eingeholt.

Er will diesen Mann treffen. Wissen möchte er, wer der Flüchtende ist. Um seine Träume zu überwinden und das tatsächliche Geschehen zu ergründen, wird er nach Russland zurückkehren müssen. Dies ist jedoch nicht einfach, da er als Illegaler im Ausland lebend, bei der Rückkehr in sein Heimatland auf eine schwarze Liste gesetzt wird, was bedeutet, zukünftig kein Auslandsvisum mehr zu bekommen....

Das Buch zeigt sehr detailliert wie unterschiedlich doch die Mentalitäten zwischen Ost- und Westeuropa grundsätzlich sind.
Empfehlenswert.

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