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Rezension: Sternenreiter- Kleine Sterne leuchten ewig- Jando-KoRos Nord

Diese bezaubernde Geschichte für junge und im Herzen jung gebliebene Menschen des Autors Jando wurde bereits 30. 000 Mal verkauft und auch in die koreanische Sprache übersetzt. 

Hinter dem Pseudonym "Jando" verbirgt sich der norddeutsche Autor Jens Koch, der gerade auf "Buch, Kultur und Lifestyle" am Interviewprojekt "Wann ist eine Kindheit kindgerecht?" teilgenommen hat.

Ehrenamtlich engagiert der Autor sich für die Kinderhilfsorganisation "Ein Herz für Kinder" und unterstützt die Robben-Kampagne der Tierrechtsorganisation PETA. 

Der "Sternenreiter" wird bald verfilmt. Ein Filmproduktionsunternehmen hat sich  bereits die  Rechte dazu gesichert.  Jando wirkt am Drehbuch mit und verleiht ihm insofern eine persönliche Signatur. 

Als ich den "Sternenreiter" las, dachte ich natürlich sofort an das Buch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry. Dies ist Jandos lebensklugen Gedanken geschuldet, die in die Geschichte eingebunden sind, aber auch der textlichen Atmosphäre, die diese Geschichte märchenhaft gestaltet. 

Die fünfzehn farbigen Illustrationen von Antjeca entführen ähnlich wie die Zeichnungen bei Saint-Exupéry in Traumwelten. 

Ich werde mich hüten, den Inhalt der Geschichte hier verkürzt wieder zu geben, in der der Ich-Erzähler Mat durch die Gespräche mit einem kleinen totkranken Jungen lernt, die tatsächlich wichtigen Werte und seine Träume endlich zu leben, nachdem er, bedingt durch einen schweren Verkehrsunfall und einen langen Aufenthalt im Krankenhaus, vom Schicksal eine Auszeit verordnet bekam. 

Hervorheben möchte ich, dass der Text nicht nur inhaltlich sondern auch stilistisch sehr reizvoll ist und man sich immer wieder über die Eleganz und Klugheit des Autors freut. Vielleicht muss man lange genug aufs Meer geblickt haben, um so schreiben zu können. Vermittelt wird geistige Weite pur.

Jando ist ein Botschafter der Liebe. Insofern wundert es nicht, dass er sein Buch mit einer essentiellen Liebes-Botschaft beginnt, die ich hier wiedergeben möchte:

Der wertvollste Samen, 
der in die Erde eingesetzt wird, 
ist die Liebe. 
Sie wächst überall dort, 
wo sie gesät wird. 

Oft sind es ja Schicksalsschläge, die den Menschen dazu veranlassen, innezuhalten, darüber nachzudenken und zu hinterfragen, wie weit man sich bei all seinem agilen Tun von sich und seinen Mitmenschen bereits entfernte? 

Hat man sich je erlaubt, seine Träume zu leben? Was haben der Alltag und das Erfolgsstreben aus uns gemacht? Nicht allen begegnet sofort eine Lichtgestalt, die dabei hilft, innerlich gesund zu werden, aber wenn man sich öffnet, dann geschehen zumeist Dinge, die uns zu unserem höheren Selbst führen und dabei helfen, liebevollen Zugang zu anderen zu finden. Das ist keine Fiktion. Das ist Realität.

Wunderbar und so wahr sind Sätze wie "Manche Wege, die wir wählen, benötigen Zeit. Es ist wie bei den Äpfeln: Sie fallen erst vom Baum, wenn sie reif sind“. (S.84) 

Zu diesem Satz fallen mir Hunderte von  Beispiele ein, die ihn bestätigen. Geduld ist gefragt, Engelsgeduld. Das ist nicht immer einfach.

Auf Seite 103 dann wird man mit einer Kernwahrheit des Lebens konfrontiert: 

"Wenn du anfängst dich selbst zu achten, zu lieben und zu akzeptieren, erschließen sich Dir neue Wege. Du wirst merken, wie dir neue Anerkennung und Liebe begegnen wird.“ 

Dieser Satz ist nicht nur der Schlüssel zum Buch, sondern zu einem erfüllten Leben überhaupt.

Eine wunderbare Geschichte,  sehr lehrreich und das Herz berührend.

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Hier der Link zur Website:http://jandoautor.com/

Das Buch ist überall im Fachhandel erhältlich.

Rezension Peter J. König: "Zeig dich Mörder"- Louis Begley- Suhrkamp

Louis Begley hat in seinem neuen Roman "Zeig dich Mörder", erschienen im Suhrkamp Verlag, mit eindrucksvollem Insiderwissen und messerscharfer Analyse die Geschichte von Jack Dana erzählt, der als Spross einer Upperclass East-Coast Familie mit dem Selbstmord seines geliebten Onkels konfrontiert wird. 

Dieser, ein angesehener Anwalt in einer sehr renommierten Kanzlei in Manhattan, war nach dem frühen Tod von Danas Eltern, alleinstehend, die einzige Bezugsperson, die dem jungen Jack Halt und Orientierung, aber auch familiäre Liebe gegeben hat. Mit seiner abgeklärten Art, seiner klaren Haltung und seinem kulturellen Savoir-Vivre war er stets das Vorbild und der Gesprächspartner für den jungen Yale-Absolventen. Jedoch anders als sein Onkel ist er dem Vorbild seines Vaters gefolgt und hat anschließend sich freiwillig zu einer Ausbildung bei den Marines entschieden, einer der härtesten Elite-Truppen die das amerikanische Militär kennt. 

Als solcher erlebte er sowohl den Krieg in Afghanistan als auch im Irak, als er im Rang eines Captains, schwer verwundet, nach seinem Aufenthalt im Militärhospital den Dienst quittiert hat. Zurück in New York und damit wieder in der Nähe seines Onkels, begann er einen ersten Roman über seine Kriegserlebnisse zu verfassen. Dass dieser auf Anhieb überaus erfolgreich bei den Lesern ankam, hatte er sich auch nicht träumen lassen. Ebenso wenig hatte er vermutet, dass eine junge Anwaltskollegin, die seinem Onkel assistierte sehr bald nach seiner Rückkehr nach Manhattan eine feste Liebesbeziehung mit ihm eingehen sollte. Nach seinem ersten Roman folgte ein zweiter, ebenso erfolgreich. Dass Hollywood ihn auch noch verfilmt hat, ließ ihn zu einem vermögenden Mann werden. 

Nach einer Reise in den brasilianischen Mato Grosso, ein Mandant seines Onkels besaß dort eine große Rinderfarm, bestens geeignet um fernab der Welt sein drittes Buch zu schreiben, wurde er bei der Rückkehr von der Nachricht überrascht, dass sein geliebter Onkel sich in seinem Ferienhaus auf Long Island erhängt haben soll. Zudem war seine langjährige Sekretärin einen Tag später vor die U-Bahn gestürzt und dabei ebenfalls ums Leben gekommen. Niemals hätte sein Onkel, ohne ihn zuvor noch einmal gesehen zu haben, einen solchen Freitod gewählt, da war sich Jack Dana sicher, zumal er zuvor noch seinem über alles geliebten Siam-Kater den Hals umgedreht haben soll. Niemals, niemals.

Louis Begley gilt heute als einer der besten amerikanischen Schriftsteller der Gegenwart. Geboren 1933 in Polen flohen seine Eltern mit ihm vor den Nazis in die USA. Bis 2004 war er dort in New York als überaus erfolgreicher Anwalt tätig, bevor er seine Karriere als Schriftsteller begann. Seine Bücher sind in 18 Sprachen übersetzt worden, seine Auszeichnungen sind vielfältig. Immer wieder hat sich Bagley mit gesellschaftlichen Verwerfungen befasst und dabei die Probleme und Abgründe der darin verstrickten Menschen in seinen Romanen thematisiert. Dabei ist es ihm gelungen,  sehr exakt die Psychologie der handelnden Personen zu beschreiben, um dann daraus Handlungsmuster zu entwickeln. 

Um dem Ganzen den besonders authentischen Rahmen zu geben, bettet er die Handlungsstränge in reale Ereignisse ein, oftmals verknüpft mit dem passenden geschichtlichen Hintergrund. Dabei bleiben seine Romane doch auch immer zeitnah und bewegen sich in realistischen Szenerien, die der Autor aus eigenem Erleben bestens kennt. Deshalb sind seine Romane kurzweilig und spannend, aber niemals flach. Zudem wird man mit Fragen von tiefem ethischen Hintergrund konfrontiert, deren Beantwortung der Protagonist in allen Romanen allein dem Leser überlässt. Alles zusammen macht die Faszination von Louis Begley aus, so auch in seinem aktuellen Werk: "Zeig dich Mörder". 

Sehr empfehlenswert

 Peter J. König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie  zum Suhrkampverlag und können das Buch bestellen. Sie können das Buch aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern. http://www.suhrkamp.de/buecher/zeig_dich_moerder-louis_begley_42466.html